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IN AKTION
Partizipative Aktionsforschung
Was ist partizipative Aktionsforschung und warum ist sie sinnvoll?
(Sie können eine Word-Version dieser Informationen hier herunterladen).
Die Aktionsforschung folgt typischerweise einem zyklischen Prozess. Dieser beginnt mit der Planung von Änderungen in der Praxis, oft in kleinen Schritten. Er geht über das Handeln (deren Umsetzung) und der Beobachtung ihres Einflusses zur Reflektion der Evidenz, des Prozesses und dessen Ergebnisse (vgl. Kemmis und McTaggart in Hopkins, 2008, S.51[1]).
Der Zyklus wird zur Spirale, wenn mehr Sequenzen des Planens, Handelns, Beobachtens und Reflektierens ausgeführt werden, wobei jede Phase Einfluss auf die nächste hat. Bei der partizipativen Aktionsforschung wird jede Phase des Prozesses von den Beteiligten gemeinsam durchgeführt (vgl. Kemmis und McTaggart, 2005), mit “aus gemeinsamen Erfahrungen konstruierten Bedeutungen” (vgl. Phelps und Hase, 2002, S.514[2]). Das Gespräch zwischen den Teilnehmenden spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Prozesses und erkennt an, dass “das Ergebnis nie im Voraus festgelegt wird” und “für Eventualitäten empfindlich ist” (vgl. Davis und Sumara, 2005, S.462). Vor allem aber konzentriert sich die partizipative Aktionsforschung auf einen gemeinsamen Prozess der Wissensproduktion, der das Denken anregt und neue Erkenntnisse für alle am Prozess Beteiligten liefert. Erfolgreiche partizipative Aktionsforschung wird durch eine Reihe von Grundprinzipien gestützt:
Sichere Räume – die Schaffung von sicheren Räumen, in denen alle am Prozess Beteiligten das Gefühl haben, dass sie ihre Ansichten sicher und vertraulich teilen und äußern können. Der sichere Raum muss aber auch ein dynamischer sein, in dem “Offenheit, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte erlaubt sind” (vgl. Bergold und Thomas, 2012).
Inklusion – es muss sorgfältig darüber nachgedacht werden, wie Partizipation definiert wird, damit sich Partizipation integrativ anfühlt und alle wichtigen Interessengruppen die Möglichkeit haben, gleichermaßen, fair und transparent zum Prozess beizutragen.
Rollen und Verantwortlichkeiten müssen klar sein – alle Prozessbeteiligten müssen aktiv an der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit dem Projekt beteiligt sein, sodass sie keine Objekte, sondern Partner im Prozess der Entdeckung und Veränderung sind.
Ressourcen zur Erleichterung der Beteiligung – es muss sorgfältig über mögliche Hindernisse für die Beteiligung nachgedacht werden und es sollten nach Möglichkeit Ressourcen wie zu Beispiel Kinderbetreuung, Reisekostenübernahme, Bereitstellung von Essen oder Getränken zur Verfügung gestellt werden, um die Zugänglichkeit zu unterstützen.
Möglichkeiten zur Reflexion sollten dem Projekt innewohnen, damit persönliche Biografien, soziale Beziehungen und die sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen, die die Arbeit prägen, zentrale Aspekte des Projekts sind und den Forschungs- und Untersuchungsprozess explizit beeinflussen.
Co-Analyse der Ergebnisse – Die Analyse von empirischem Material aus dem Projekt muss gemeinsam erforscht und analysiert werden.
Gemeinsame Verbreitung an ein breiteres Publikum – alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten dazu beitragen und die Verantwortung dafür übernehmen, die Arbeit zu verbreiten, damit die Projektergebnisse von anderen sichtbar als ein gemeinsames Bestreben verstanden werden.
Für eine detailliertere Auseinandersetzung mit den Prinzipien der partizipativen Aktionsforschung, lesen Sie diesen Artikel von Bergold und Thomas http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1801/3334.
[1] Kemmis, S. & McTaggart, R. (2005) Participatory Action Research – Communicative Action and the Public Sphere. In Denzin, N. K., & Lincoln, Y. S. (Eds.), The SAGE handbook of qualitative research (3rd ed.). Thousand Oaks: Sage Publications.
[2] Phelps, R., & Hase, S. (2005) Complexity and action research: exploring the theoretical and methodological connections. Educational Action Research, 10(3), 507–524.